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Rapunzel

(Ein Märchen der Gebrüder Grimm)

Es war einmal ...

ein Mann und eine Frau, deren sehnlichster Wunsch ein Kind war. Leider vergeblich.

Doch eines Tages erblickte die Frau, aus dem Fenster ihres Hinterhauses, einen prächtigen Garten, 

der mit den schönsten Blumen und Kräutern bepflanzt war, sodass die Hoffnung der Frau wieder wuchs.

Der Haken an der Sache, dieser Garten war von einer hohen Mauer umgeben und gehörte einer von aller Welt gefürchteten Zauberin.

Die Frau jedoch, konnte ihren Blick nicht von den Rapunzeln lassen und das Verlangen nach den frischen, grünen Blättern nahm täglich zu. 

Das hatte zur Folge, dass sie abmagerte und elend aussah.

Der Mann erschrak und fragte sie: „Was fehlt dir liebe Frau?“ und sie erwiderte, dass sie sterben würde, wenn sie diese Rapunzeln nicht zu essen bekäme.

Bevor er dies zu lies, stieg der Mann in der Abenddämmerung über die Mauer und schnappte sich eine Handvoll Rapunzel.

Die Frau machte sich sofort einen Salat, doch das Verlangen wurde danach noch größer, sodass sich der Mann nochmal auf den Weg machte. 

Diesmal blieb es nicht unbemerkt, die Zauberin wartete schon voller Zorn auf ihn.

Der Mann erklärte der Zauberin, weshalb er die Rapunzel stahl und sie gab ihrem Zorn nach.

Sie sprach zu ihm: „Verhält es sich so, wie du sagst, dann will ich dir gestatten, Rapunzeln mitzunehmen, so viel du willst, doch ich stelle eine Bedingung!“

In seiner Angst stimmte der Mann zu, der Zauberin das erwartende Kind zu überlassen.

Und so kam es…

Die Zauberin taufte das Mädchen RAPUNZEL und ging mit ihr fort.

12 Jahre später, sperrte die Zauberin, Rapunzel in einen Turm ohne Treppe oder Tür, mitten im Wald ein. 

Einzig und allein, ein kleines Fenster verhalf der Zauberin Rapunzel zu besuchen.

Denn jedes Mal, wenn die Zauberin „Rapunzel, Rapunzel, lass mir dein Haar herunter!“, rief, 

fielen 20 Meter feines, goldenes, langes Haar von Rapunzel hinunter und die Zauberin kletterte an ihnen hinauf.

So ging es Jahr für Jahr. 

Doch eines Tages ritt der Königssohn durch den Wald und lauschte einem lieblichen Gesang, denn damit vertrieb sich Rapunzel die Zeit.

Der Prinz wollte den Turm hinaufsteigen und suchte vergeblich nach einem Eingang.

Er war so verzaubert von Rapunzels´ Stimme, dass er fort an jeden Tag in den Wald ritt, um dem Gesang zu lauschen. 

Einmal vernahm der Prinz jedoch eine andere Stimme, die rief „Rapunzel, Rapunzel, lass mir dein Haar herunter!“… 

Es war die Zauberin.

Am nächsten Abend versuchte er auch sein Glück und rief die Worte den Turm hinauf. 

Als die Haare hinunterfielen und er flink hinaufkletterte, erschrak Rapunzel. 

Der Schreck hielt allerdings nicht lange an, die beiden verliebten sich und wollten heiraten.

Der Prinz und Rapunzel tüftelten einen Plan zur Flucht aus, bei dem er sie jeden Abend mit Seidentüchern besuchte, 

sodass sie eine Leiter daraus flechten konnte.

Die Zauberin war völlig ahnungslos, bis Rapunzel in ihrer Unachtsamkeit sprach: 

„Sag, Frau Gotel, wie kommt es nur, dass sie viel schwerer heraufzuziehen sind als der junge Königssohn, der ist in einem Augenblick bei mir.“

„Ach du gottloses Kind!“ fluchte die Zauberin „was muss ich von dir hören, ich dachte, ich hätte dich von aller Welt geschieden und doch hast du mich betrogen!“

Sie packte die schönen Haare von Rapunzel, schnitt sie ab und brachte Rapunzel in eine einsame Gegend, wo sie voller Kummer leben solle.

Dieses Unglück geschah am selben Tag, wo die Flucht geplant war.

Der Prinz kam wie besprochen zum Turm und stieg die Haare hinauf. 

Doch wen er im Turm vorfand war nicht Rapunzel, sondern die Zauberin. 

Sie lachte höhnisch und sagte zu ihm: „Der schöne Vogel sitzt nicht mehr im Nest. Für dich ist Rapunzel verloren, du wirst sie nie wieder erblicken!“

Voller Schmerz und Verzweiflung sprang er den Turm hinunter. 

Der Prinz landete in einem Dornenbusch und zerstach sich dabei die Augen.

Blind und voller Kummer irrte er im Wald umher, bis er ein paar Jahre später die Stimme von Rapunzel vernahm. 

Sie lief auf ihn zu und weinte bitterlich.

Ihre Tränen benetzten seine Augen und mit einem Mal konnte der Prinz wieder sehen.

Doch er erblickte nicht nur seine schöne Rapunzel, diese hatte in der Zeit ihre Zwillinge geboren. 

Überglücklich nahm er die drei mit in sein Reich, und sie lebten noch lange glücklich und zufrieden.

(Eine Zusammenfassung von Laura Wendel)